Die heute übliche Methode des Baunscheidtierens mit histaminhaltigem Öl ist ein Ableitungsverfahren, das einer Hautreizung mit Brennnesseln nachempfunden wird. Beim Baunscheidtieren wird die Haut grossflächig durch eine Nadelrolle (Vitalisator) oder einem Nadelstempel (Lebenswecker) eingeritzt. Anschliessend reibt man die behandelte Hautzone mit einem speziellen Baunscheidtöl ein.
Die Stellen sind zunächst warm und gerötet. Nach 5 – 10 Min bilden sich intrakutane Bläschen (Quaddeln), die Lymphe enthalten. Dabei entsteht Juckreiz und leichtes Brennen. Die Quaddeln verschwinden innerhalb einer Stunde wieder und hinterlassen keinerlei bleibende Hautveränderungen. Durch die Quaddelbildung wird erkennbar, dass das Baunscheidtieren die ableitenden Funktionen des Lymphsystems und damit die interstitielle Entsorgung anregt.